Zwischennutzung auf der Lagarde-Kaserne ermöglichen

Kommt zur Kundgebung am 12.7. um 15 Uhr auf den Maxplatz!
Und bringt Euere Regenschirme mit...

Grau, zerfallend, düster und verschlossen oder bunt belebt mit Kultur und Menschen und offen ?

Das ist die Entscheidung, die der Konversionssenat am Mittwoch, den 12.7. treffen wird: verschlossene Brache und Leerstand für die nächsten 3 Jahre oder kulturelle Zwischennutzung der Lagarde-Kaserne ab Herbst 2017?

Wir sagen: Lasst uns der Kaserne ab September 2017 etwas Leben einhauchen! Liebe Stadträte, lasst uns nicht im Regen stehen und ermöglicht die Zwischennutzung der Kaserne!

 

Stellungnahme zur Sitzung des Konversionssenates

Zur Sitzung des Konversionssenates am 12.7.2017 gibt die Stadtverwaltung der Stadt Bamberg in der Sitzungsvorlage VO/2017/1012-R1 Informationen zum Sachstand der Konversion. Hier geht sie auch auf mögliche Zwischennutzungen (Punkt 5.) auf der Lagarde-Kaserne ein.

Mit dieser Stellungnahme möchten wir einige Aussagen der Sitzungsvorlage klar stellen.

Seit nunmehr 13 Jahren organisieren viele Ehrenamtliche im Rahmen von kontakt – Das Kulturprojekt Veranstaltungen, die Bamberg kulturell beleben und bereichern. Seit 2015 sind wir ausgezeichnet als Kulturförderpreisträger der Stadt Bamberg.

Oft ist das schwierigste bei der Organisation der Veranstaltung Räumlichkeiten zu finden. Wir bespielen daher hauptsächlich Leerstände (z.B. Altes Hallenbad, Maisel-Brauerei, Lagarde-Kaserne, Gastronomie am Schlachthof). Immer schaffen wir es dort eine gute Atmosphäre zu schaffen und dabei auch die Sicherheitsanforderungen zu erfüllen.

Nun möchten wir einen sehr kleinen und gut abgrenzbaren Teil der Lagarde-Kaserne für einen beschränkten Zeitraum bis zum nächsten kontakt – Festival im Mai 2018 kulturell zwischennutzen. Ein Konzept und erste Veranstaltungsideen liegen anbei.

Wir schaffen es auf der Lagarde-Kaserne eine kulturelle Zwischennutzung zu realisieren, wenn Sie uns die Räumlichkeiten, so wie sie sind für einen begrenzten Zeitraum überlassen.

Hier nun unsere Klarstellungen:

Sitzungsvorlage: „Aus Sicht der Verwaltung stellt sich die Zwischennutzung der leerstehenden Gebäude als äußerst schwierig dar und kann daher nur in begrenztem Umfang erfolgen.“

Wir stellen fest: “Die Nutzung der Räumlichkeiten im Rahmen des kontakt – Festivals haben gezeigt wie gut, diese für kulturelle Zwecke nutzbar sind. Angesichts der Raumnot für kulturelle und soziale Belange in Bamberg halten wir einen Leerstand und damit nicht zuletzt auch den Verfall von Gebäuden für äußerst schwierig.“

Sitzungsvorlage: „Soweit Nutzungen durch Dritte stattfinden würden, denen ein uneingeschränkter Zugang zum Gelände gestattet ist, wäre eine ordnungsgemäße Kontrolle der Personen, aber auch der Gebäude, nicht mehr gewährleistet.“

Wir stellen fest: „Eine entsprechende Absicherung des Geländes ist durchaus möglich. Der Zugang zum Gelände kann für einzelne Veranstaltungen eingeschränkt für die Besucher*innen erfolgen. Eine entsprechende Absicherung des Geländes ist ohne viel Aufwand auch mit den vorhandenen Baustoffen des Geländes oder Bauzäunen zu realisieren.“

Sitzungsvorlage: „Gerade auch im Hinblick auf die ab dem 1. Oktober 2017 beginnende Nutzung des Headquarters durch die Staatsanwaltschaft mit ihrem Cyber-Crime-Zentrum und die bereits benachbarte Bundespolizei, befinden sich in unmittelbarer Nähe zwei staatliche Einrichtungen mit erhöhtem Sicherheitsbedarf.“

Wir stellen fest: „Statt Zäune abzubauen und die Kaserne zu öffnen, werden neue Barrieren errichtet. Soll im Herzen der Lagarde ein Hochsicherheitsbereich entstehen? Die Sicherung des Geländes hat auch bei 2.500 Besucher*innen während des kontakt – Festival reibungslos funktioniert.“

Sitzungsvorlage: „Dennoch erscheint die Nutzung einzelner Gebäude als Lagerflächen grundsätzlich möglich, wie dies im Fall des Kultur- und Kontaktfestivals bereits erfolgt ist.“

Sitzungsvorlage: „Der Zugang wäre in diesen Fällen durch vorherige Anmeldung und Einlass durch den Wachdienst gewährleistet. Die Herausgabe von Schlüsseln ist aus Sicherheits- und Haftungsgründen sowie evtl. sogar Regressansprüchen gegen die Stadt Bamberg nicht möglich, da es sich hier um nicht öffentlich gewidmete Verkehrsflächen handelt, keine Wartungen seitens der BImA in den vergangenen Jahren durchgeführt wurden und insoweit die Verkehrssicherheit auf dem Gelände nicht gegeben ist.“

Wir stellen fest: „Für das kontakt – Festival wurde die Verkehrssicherheit hergestellt. Es hielten sich auf dem gesamten Gelände gleichzeitig bis zu 2.500 Besucher*innen auf. Die wenigen Räumlichkeiten sowie der Zugang zu diesen sind demnach verkehrssicher. Dies wurde von Bauordnungsamt und Ordnungsamt festgestellt. Die weitere Verkehrssicherheit sowie Pflege kann von den Zwischennutzer*innen gewährleistet werden.“

Weiterhin stellen wir fest: „Ein umständliches An- und Abmelden über einen Sicherheitsdienst ist kosten- und zeitaufwändig. Der Zugang kann direkt von der Weißenburgstraße über den Eingang erfolgen, den das kontakt – Festival eingerichtet hat. Hier können Besucher*innen einfach zu den Veranstaltungen gelangen. Der Rest des Geländes ist weiterhin gesichert und abgesperrt.“

Sitzungsvorlage: „Unter Berücksichtigung der Faktoren Kosten und Zeit muss weiterhin gewährleistet sein, dass die Belange der künftigen Nutzung sowie entsprechende Vorarbeiten oder Voruntersuchungen jeder Zwischennutzung vorgehen. Die Kündigungsfristen sind deshalb grundsätzlich auf drei Monate, in Ausnahmefällen auf einen Monat, zum Monatsende zu begrenzen.“

Wir stellen fest: „Im Oktober 2017 wird die Erarbeitung eines Qualitätshandbuchs für ein Investorenauswahlverfahren besprochen, Mitte 2018 soll mit Abbruchmaßnahmen begonnen werden. Daher sollte es unserer Ansicht nach möglich sein Zwischennutzungen bis dahin zu ermöglichen.“

Sitzungsvorlage: „Zudem werden durch die Stadt Bamberg keinerlei Investitionen in die bestehende Gebäudesubstanz sowie in das Umfeld vorgenommen. Die Gebäude werden ausschließlich im jeweiligen baulichen Zustand zur Nutzung überlassen, eine Erschließung mit Strom, Wasser, Entwässerung und Heizung ist nicht vorgesehen.“

Wir stellen fest: „Die temporäre Erschließung von Leerständen für Veranstaltungen ist eine Kernkompetenz der kulturellen Akteur*innen in Bamberg; nicht zuletzt aufgrund der mangelnden Räumlichkeiten. Eine Unterstützung seitens der Stadt wäre hier wünschenswert, ist aber keine notwendige Voraussetzung für die temporäre Zwischennutzung.

Sitzungsvorlage: „Ebenso kann der ungehinderte Zugang zu den überlassenen Räumen z. B. auf Grund benachbarter Bautätigkeiten nicht uneingeschränkt gewährleistet werden.“

Wir stellen fest: „Es geht uns nicht um einen uneingeschränkten Zugang zum ganzen Kasernen-Areal. Wir wollen eine temporäre Zwischennutzung von wenigen Räumen für kulturelle Veranstaltungen.“

Kultur braucht Raum!