KUNST AUF RÄDERN - Ein Objekt zieht durch die Stadt. Videoinstellation "Vivienda en Emergencia" von Cristel Bauer.
"Mediagua" oder "Vivienda de Emergencia" heißt in Lateinamerika jene Notbehausung, die Menschen in Armutsgebieten Unterschlupf bieten soll. Ende der 1990er Jahre war es zunächst die Initiative der
chilenischen Stiftung "Ein Dach für Chile", die mit dem Bau der Mediaguas versuchte, die Lebensumstände in den Slums wesentlich zu verbessern und die Armut vor Ort damit zu besiegen. Heute errichten Freiwillige weiterer Stiftungen für soziale Unterstützung in verschiedenen Ländern des Kontinents diese vorgefertigten Hütten für Obdachlose und Familien, die Opfer einer Naturkatastrophe wurden oder in extremer Armut leben. Es handelt sich um eine Einheitskonstruktion, 18 Quadratmeter Wohnraum für bis zu vier Personen. Die vorfabrizierten Wände können von den Helfern am
Einsatzort schnell und unkompliziert zusammengesetzt werden. So die Idee...
Die aus Chile stammende Künstlerin Cristel Bauer stellte in ihrer Videoinstallation einerseits die Funktionalität und Menschenwürde dieser Notbehausung in Frage, eröffnete aber gleichzeitig einen anderen Blickwinkel auf die Behausung als bloßen Behälter. Sie nennt Ihr Objekt daher auch "Vivienda en Emergencia" ("Behausung in Not" statt "Vivienda de Emergencia": Notbehausung").
Das Kunstobjekt auf Rädern zog für einige Tage durch die Stadt und konnte an verschiedenen Standorten betrachtet werden, gelegentlich auch unterwegs.
Kunst auf Rädern
Sonntag, 17. August 2014 bis Sonntag, 31. August 2014