"Es braucht keine Museen um die ästhetischen Seiten unserer Welt zu sehen. Schöne Momente sind nicht "wie im Film" oder "aus dem Bilderbuch". Sie entspringen dem Leben, den Menschen, der Natur, den Städten. Mit offenen Augen durch die Straßen zu gehen genügt, um eine Vielfalt kreativer Potentiale zu entdecken: eine Fassade wird zur Leinwand, ein Bordstein zur Bühne und Fenster werden Bilderahmen.
Diese Umnutzung wird notwendig, wenn in einer Stadt Kulturräume und Ausstellungsorte fehlen. Mit Fensterleuchten machen wir einen ersten Schritt: Aus der privaten Sphäre heraus wird der öffentliche Raum als Kulturraum erschlossen. Wer macht den nächsten Schritt?"
Wohin mit junger Kunst, wenn niederschwellige Galerien und Museen fehlen? Auf diese Frage antwortete das Team mit der Ausstellung „Fensterleuchten“: In den öffentlichen Raum.
In die Fenster einer Erdgeschoss‐Wohnung (Kapuzinerstraße/Markusstraße) hängten die Bamberger Künstlerinnen Olga Seehafer und Anja Ruschkowski ihre Bilder, von hinten beleuchtet, nach außen weithin sichtbar. Auf diesem Wege versuchte kontakt – Das Kulturprojekt auf den Missstand aufmerksam zu machen, dass es für junge Kultur in Bamberg zu wenig Platz gibt. Die Bilder stellten darüber hinaus eine ästhetische Besonderheit dar ‐ die Beleuchtung der Fenster war über die große Kreuzung hinweg weit sichtbar und die Bilder wurden von vielen zufälligen Passanten gesehen, betrachtet und wertgeschätzt.